Mit dem Relaunch der Seite wollen wir gerne eine vielen Lesern beliebte Rubrik wieder in das Leben rufen – „Wie bin ich zu Videospielen gekommen“. Dies ist insofern interessant, als dass jeder Spieler meist eine andere Geschichte dazu erzählen kann – so auch wir Redakteure. Mit Fortsetzung der Reihe könnt ihr uns besser kennenlernen und zudem verstehen, welchen Werdegang jeder von uns bislang hinter sich hat. Den Anfang wird hierbei unser Redakteur Jan Neubert machen.
Es war im Winterurlaub Ende 1990 als ich 10 Jahre alt war, dass ich das erste Mal mit Videospielen in Kontakt trat. In dem unserem Hotel gab es einen Jungen der für eine handvoll Silvesterknaller einem für ebenso viele Minuten seinen Nintendo Gameboy samt Super Mario Land verlieh. Ein schicksalhafter und zukunftsweisender Moment brachte mich dazu, ohne Gegenleistung das Spiel auszuprobieren. Allerdings starb ich kurzzeitig dreimal hintereinander an dem erstem Gumba, da mir keiner sagte, dass ich nicht mit der Oben-Taste sondern mit dem A-Button springen musste. Dennoch war ich so fasziniert von dem Gerät (da ich vorher nur die einfachen Telespiele kannte), dass ich zu meinem Geburtstag zwei Monate später mir meinen eigenen Gameboy wünschte. Ich bekam ihn auch, aber da Super Mario Land nicht vorrätig war, hatte ich nur die Wahl zwischen Mario Golf und Tennis. Meine Wahl fiel auf Tennis, welches sich später als die bessere Wahl heraus stellte.
Nach dem Kauf wurde ich schnell Mitglied im Club Nintendo und holte mir regelmäßig die aktuelle Ausgabe beim ortsansässigen Karstadt ab. Im Geschäft fiel mein Auge dann immer wieder auf das NES und dem spielbaren Klassiker Super Mario Bros. Leider gab es nur wenige Gelegenheiten das Gerät samt Spiel auszuprobieren, da oftmals nach dem Jungen, der gerade spielte, sein Bruder oder irgendein Cousin als nächstes dran war. Irgendwann beschlich mich aber das Gefühl, dass das gar nicht seine Brüder oder Cousins waren. Deshalb wollte ich so schnell wie möglich mein eigenes NES haben. Jedoch konnte ich mir, auf Grund meines jungen Alters und dem damit verbundenen knapp bemessenen Budgets, diesen Traum nie erfüllen. Allerdings verflog dieser Wunsch auch ziemlich schnell, als ich die ersten Spielebilder zum japanischen Super Famicom in der ehrwürdigen Zeitschrift „Videogames“ gesehen habe. Danach wollte ich nur noch dieses Gerät zu Hause stehen haben.
Weihnachten 1992 wünschte ich mir nur das SNES, nichts anderes. Doch die Geschenkverpackung welche, von den Ausmaßen ein SNES beinhalten konnte, entpuppte sich als Brettspiel. Ich war maßlos enttäuscht. Von dem Geburtstagsgeld, einen Monat später, konnte ich mir aber doch meinen Wunsch erfüllen: Das SNES mit Super Mario Kart! Es folgten weitere Spiele wie Indiana Jones, Super Star Wars, Vortex, Star Wing, Street Fighter 2 und Mortal Kombat. Da ich bei letztgenannten Spiel erst 13 Jahre alt war (ja, Versandhandel ohne Altersnachweis war damals etwas Feines), konnte ich mich glücklich schätzen, dass meine Eltern nie einen Fatality miterlebt haben.
Nach unzähligen, schönen Spielemonaten wurden die ersten Gerüchte über die kommenden 32-/64-Bit Konsolen bekannt. Panasonic 3DO, Atari Jaguar, Sega Saturn und Sony PlayStation. Nach wochenlangem Vergleich entschied ich mich im August 1995 für den Saturn. Die 800 DM für das 3-Spielerpaket finanzierte ich als 15-jähriger von der zuvor erhaltenen Finanzspritze meines Opas, sehr zum Leidwesen meiner Eltern. Auf Grund seiner überlegenen Hardware und dem früherem Erscheinungsdatum gegenüber der PlayStation wähnte ich mich als stolzer Besitzer auf der „Gewinnerseite“ in der Post 16-Bit Ära, ähnlich wie mit meinem SNES gegenüber dem Mega Drive. Allerdings musste ich mit der Zeit erkennen, dass die PlayStation dem Saturn davonzog. Schlechte Ports trotz theoretisch besserer Hardware kennen einige User garantiert auch von anderen Konsolen. Dennoch hielt ich (bis heute) an der Konsole fest und erfreute mich an Spielen wie der Virtua Figter-Serie, Daytona USA, Sega Rally und den Panzer Dragoon Spielen. Also eher die Saturn-exklusiven Spiele.
Zum Ende der Saturn-Ära und dem Beginn der Dreamcast/PS2/GameCube-Zeit wurde ich, wegen dem Kauf eines neuen PCs, Anhänger von PC-Spielen, die ich zuvor auch schon immer mal wieder genoss. Dies hielt auch einige Jahre an. Zwischenzeitlich holte ich mir einen Gameboy Advance, welcher nach den ganzen Neuauflagen des Ur-Gameboys eine willkommene Abwechslung war. Allerdings konnte dieser mich nicht so fesseln wie andere Videospielgeräte. Des weiteren konnte ich mal einen Dreamcast von einem Freund ausleihen und Titel wie Power Stone oder Shenmue ausprobieren. Besonders Shenmue hatte damals bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen (bis heute noch). Während meiner stetig fortlaufenden PC-Zeit erwarb ich spät eine PS2 und bekam einen GameCube geschenkt. Auf Grund mangelnder Spielekenntnisse für diese Systeme, da ich schon lange keine Videospielzeitschrift gekauft hatte, blieb ich dennoch mehr bei meinem Computer. Schade, da mir so etliche Spieleperlen verwehrt blieben, welche ich heutzutage mühsam nachhole. Die Xbox war seinerzeit völlig an mir vorbeigelaufen.
Doch dann kam die E3 2006. Nintendo zeigte das Steuerungsprinzip der Wii und ich war sofort geflasht. Bewegungssteuerung – das war es, worauf Spieler weltweit zu warten geschienen haben. Golf! Tennis!! Star Wars! Für mich gab es kein Halten mehr. Trotz anfänglich totaler Überzeugung bestellte ich lange Zeit nicht vor. Eine Konsole zum Release kaufen hatte ich bis dato noch nie gemacht und die Erinnerungen an den überstürzten Saturn-Kauf wurden wieder allgegenwärtig. Ich kaufte mir vorerst einen DS lite, damit ich endlich mal wieder einen zeitgemäßeren Handheld im Hause sowie auf Reisen hatte und um auch die Zeit zu überbrücken. Im Oktober ging der Wii-Hype aber wieder richtig los und erreicht seine Spitze im November. Ich griff zum Hörer und bestellte vor. Glücklicherweise bekam ich am 8. Dezember 2006 dann auch die letzte Wii des Händlers.
Da Zelda: Twilight Princess leider ausverkauft war, nahm ich mir noch Call of Duty 3 mit. Mit dem Spiel wurde ich leider nie richtig warm, obwohl mir die Serie auf dem PC schon Spaß gemacht hat. Da konnten mich Spiele wie Trauma Center, Mario Galaxy, Endless Ocean und Antoher Code R wesentlich besser unterhalten. Auch habe ich meine Liebe zu Lightgun-Shooter wieder entdeckt. Eine Spieleserie hat bei mir aber einen besonderen Eindruck hinterlassen, Tiger Woods. Dieses Spiel hat meiner Meinung nach sehr von der Bewegungssteuerung profitiert, da hier am ehesten eine 1:1-Steuerung, wie von Nintendo immer versprochen, realisiert wurde. Für mich kamen als RPG-Fan allerdings immer zu wenig Rollenspiel für die Wii heraus.
Eine Xbox 360 besaß ich kurze Zeit, allerdings störte mich daran immer, dass ich die HD-Grafik nur auf meinem Full HD PC-Monitor genießen konnte, sowie die immense Lautstärke der Konsole selber. Zudem war ich nicht begeistert jährlich für eine Gold-Mitgliedschaft Geld zu bezahlen. Also verkaufte ich diese wieder. Da interessierte mich die PS3 später mehr aber der nicht unerhebliche Anschaffungspreis schreckte mich immer ab.
Doch nun kommt in vier Tagen die Wii U heraus, welche ich vorbestellt habe. Ich freue mich sehr darauf und bin gespannt welche neuen Möglichkeiten die Konsole durch das neue GamePad und die weitere Unterstützung der Wii Remote Plus bieten wird.
Habt auch Ihr eine interessante Geschichte zu erzählen? Dann schickt uns diese doch einfach über das Kontaktformular dieser Seite zu.
Lieber Jan,
ein wirklich schön geschriebener Artikel.
Erinnert mich auch sehr an meine Anfänge mit den Videospielen.
Die Wii haben wir beide ja auch schon öfters mal benutzt 😉
Du hättest aber noch die SummerGames von SuperMario erwähnen sollen 😉
Liebe Grüße,
Peter.
Lieber Jan,
ich schließe mich an: Ein wirklich schöner Artikel!
Muss gleich noch lesen, was Du zur WiiU zu schreiben hast. ^ ^
Spiele, die Du erwähnt hast und die auch meine Highlights waren: Star Wing und Daytona USA – unschlagbar.
LG,
Chris