Weil wir hier bei Press A Button (manchmal) nette Menschen sind und (manchmal) das Bedürfnis haben, etwas Gutes zu tun und die Welt zu verbessern, haben wir vor ein paar Tagen mit dem Humble Indie Bundle schon gezeigt, wie man spielerisch etwas spenden kann. Heute wollen wir euch ein anderes Projekt, oder eher System vorstellen, dass sowohl für die Spieler als auch die künftigen Spielemacher unter euch interessant sein könnte: Kickstarter.
Die Welt braucht einfach mehr Indie-Spiele. So viel Spaß World of Warcraft oder Call of Duty auch machen, es ist immer schön, wenn wir mal etwas Abwechslung geboten bekommen. Aber ein Spiel zu machen ist nicht einfach. Selbst wenn man über die nötigen Skills verfügt und es programmieren kann, scheitert es doch oft an den finanziellen Mitteln. Das ist ein Problem, das die meisten Leute ausallen Kreativbereichen kennen. Aus diesem Grund wurde die Website Kickstarter ins Leben gerufen.
Das Prinzip von Kickstarter ist einfach: Person X möchte ein kreatives Projekt ins Leben rufen, braucht hierfür aber Geld. Also erstellt er ein kleines Video, in dem das Projekt vorgestellt wird und erklärt, wie viel Geld er für die Verwirklichung benötigt und stellt es auf Kickstarter. Dort können Menschen aus aller Welt sich das Projekt ansehen und entscheiden, ob sie es mit einer Geldspende aka Pledge unterstützen wollen. Diese kann, je nach Projekt von $1 bis $1000 in verschiedenen Stufen sein. Jede Spende wird i.d.R. mit einer Belohnung verknüpft. Bei kleinen Spenden kann das, je nach Projekt, ein einfaches “Danke” im Abspann des Filmes/Spiels sein, bei etwas größeren vielleicht eine Zeichnung oder gar eine fertige Ausführung des Projektes (wie ein Exemplar des Buches, des Filmes oder Spiel, das erstellt wurde). Oft finden sich sogar bekannte Künstler, die Neulinge in ihrem Bereich unterstützen wollen und sich bereit erklären, Belohnungen in Form von Autogrammen, Skizzen, Comicgastauftritten, etc. zu spenden, wie man zuletzt sehr gut hier sehen konnte.
Das Gute ist: Gezahlt wird nur, wenn der erforderliche Betrag zusammen kommt. Werden $1000 benötigt, aber nur $999 werden bis zum Stichtag gespendet, dann wird das Projekt nicht verwirklicht und die Spender werden nicht belastet. Kickstarter arbeitet in Kooperation mit Amazon.com und deren Bezahlungssystem, was zeigen dürfte, dass es sich um ein seriöses Projekt handelt und die Unterstützung sehr einfach macht.
Auf Kickstarter stellen die verschiedensten Arten von Kreativen ihre Traumprojekte vor: Schriftsteller und Comicautoren/künstler, die ihre eigenen Bücher veröffentlichen wollen, Musiker, die gerne eine CD veröffentlichen wollen, Filmemacher,… und eben auch Videospielemacher. Bereits erfolgreiche Projekte könnt ihr euch hier ansehen.
Kickstarter bietet eine gute Möglichkeit für Leute, die gerne die Indie-Spieleszene und zukünftige Talente unterstützen wollen, aber auch für die unter euch, die gerne eigene Ideen verwirklichen wollen, denen aber die finanziellen Mittel fehlen. Das Konzept ist auf jeden Fall interessant und einen Blick wert, egal ob es nun um Videospiele oder andere Sachen geht.
Auch wenn ich für Download-Titel nur sehr ungern Geld ausgebe (ich hab das Spiel lieber im Regal stehen), finde ich die Aktion unglaublich gut. Denn so werden Talente gefördert, die oft unentdeckt bleiben. Ebenfalls toll finde ich die finanzielle Seite. So wird Abzocke vermieden. Man merkt, dass die ganze Videospielindustrie z.Zt. einen regelrechten Wandel aufgrund des Internets mitmacht. Mal gespannt, wie´s weitergeht.