Im Test: Pflanzen gegen Zombies (Xbox 360)

Spätestens seit Capcoms Resident Evil-Reihe sind Zombies mit Abstand zum beliebtesten Kanonenfutter in Videospielen avanciert. Zahlreiche Spiele sehen die lebenden Toten als willkommene Schießbuden, denen man lustig die Gliedmaßen vom Leib abtrennen oder einfach in die Luft sprengen kann. Um genau zu sein ist dies auch bei Pflanzen gegen Zombies aus dem Hause PopCap Games nicht anders. Aber lest selbst.

Der olle Dave ist schon ein kauziger Geselle. Er verkauft euch nicht nur allerlei Sachen aus dem Kofferraum seines klapprigen Vans, sondern warnt euch auch noch vor den nahenden Zombies, die in euer Haus eindringen und euer Hirn fressen wollen. Zum Glück müsst ihr euch nicht alleine gegen die untote Brut verteidigen. In eurem Garten könnt ihr allerlei Blumen wachsen lassen, die für euch die Drecksarbeit erledigen, während ihr das Geschehen lediglich aus der Vogelperspektive betrachtet. Manch einer hat es schon erraten: Bei Pflanzen gegen Zombies handelt es sich um einen Titel aus dem Genre Tower Defense. Ihr habt in eurem Garten insgesamt sechs Reihen Rasen, wobei euer Haus auf der linken Seite steht. Rechts kommen aus einer Hecke heraus nach und nach Zombies angeschlurft, die es aufzuhalten gilt. Ihr pflanzt also nach und nach Blumen und dergleichen mehr an, um euer Haus vor dem Einfall der Untoten zu verteidigen. Als Gold fungieren dabei Sonnenblumen, denen in regelmäßigen Abständen abgegebene Sonnenenergie euch den Bau anderer Pflanzen ermöglicht. Die einfachen Blumen spucken dabei Erbsen auf die Eindringlinge, später gibt es dagegen mit eisigen Erbsen, Melonenkatapulten und Schleudern noch wesentlich effektivere Waffen.

Doch auch eure Gegner werden nach und nach stärker. Schleichen sie anfangs noch recht behäbig über den Rasen, setzen sie sich schon bald Eisenhelme als Schutz auf den Kopf und stecken so mehr Treffer ein. Mit einem Stab springen sie über Hindernisse, mit einem Pogostock hüpfen sie schneller auf euch zu, sprengen einen Kastenteufel in die Luft oder schleppen Leitern mit sich, mit denen sie eure Hindernisse einfach umgehen. Genauso geschickt sind auch die Minen-Zombies, die sich unter dem Rasen nach hinten buddeln und eure Verteidigung von hinten auffressen. Pflanzen haben die Zombies neben den Gehirnen nämlich zum Fressen gern und eliminieren mit ein paar Bissen euer Bollwerk der Verteidigung, sobald sie diesem zu nahe kommen. Ihr müsst euch somit mit allen möglichen Mitteln zur Wehr setzen. Dazu gehören neben den angreifenden Pflanzen auch Gewächse, die eurer Verteidigung dienen. Wall-Nüssen dienen als Schutzschild und Puffer zugleich. Sie halten Zombies längere Zeit auf und stecken jede Menge Treffer ein, bevor sie zerstört werden. Kirsch-Bomben dagegen machen ihrem Namen alle Ehre und sprengen die hungrige Brut direkt in die Luft. Ihr müsst allerdings nach jedem Einsatz einer Pflanze eine gewisse Weile warten, bis ihr diese erneut einsetzen könnt. Eine gewisse Taktik ist somit notwendig, um im Kampf gegen die Untoten bestehen zu können. Im Fall der Fälle habt ihr zum Glück noch in jeder Reihe eures Gartens einen Rasenmäher stehen, die einmalig die Zombies in Einzelteile hacken und so euer Gehirn davor retten verspeist zu werden.

Sind alle Angriffswellen bestanden, gilt der Level als erfolgreich absolviert. Neben den klassisch gehaltenen Levels gibt es dabei noch so genannte Actionlevels. In diesen müsst ihr nicht erst mit Sonnenblumen „Geld“ anhäufen und euch davon Pflanzen kaufen, sondern nur eine Leiste am oberen Bildschirmrand im Auge behalten. Hier erscheinen nach und nach Items, die ihr kostenlos einsetzen könnt. Geschickt positioniert, lässt sich damit der kommende Angriff abwehren. Besonders witzig sind dabei die Bowling-Levels, in denen einzig und allein Wall-Nüsse erscheinen und diese wie auf einer Bowlingbahn den Horden an Untoten entgegen gekegelt werden. Wer sich im Abenteuermodus durch die ersten Level gekämpft hat, erlebt den Angriff der Zombies dann bei Nacht. Da eure Pflanzen in der Nacht natürlich schlafen, müsst ihr hierbei auf die Hilfe von Pilzen zurück greifen. Diese bringen wieder ganz andere Eigenschaften mit sich, die es sich zunutze zu machen gilt. Die drei weiteren Abschnitte bringen dann noch einen Pool, Nebel bei Nacht sowie einen Kampf auf dem Dach mit sich. Für Abwechslung ist somit garantiert, bevor man dem finalen Fiesling in Form eines riesigen und besonders hungrigen Zombies gegenüber steht.

Doch selbst wenn dieser die Segel gestrichen hat, ist das Spiel noch lange nicht vorbei. Der Abenteuermodus lässt sich in einer schwierigeren Form erneut durchspielen, zudem stehen neben dem Duell für zwei Spieler noch ein Coop-Modus, Rätsel sowie Minispiele zur Verfügung. Bei den Rätseln zerbricht man dabei entweder nach und nach Vasen und muss mit deren Inhalt klar kommen, oder man wechselt die Seiten und muss mit einer vorgegebenen Auswahl von Zombies eine Brigade an Pflanzen strategisch geschickt angreifen und vernichten. Die Minispiele sind ebenfalls einen Blick wert, obwohl so manch einer alleine den Begriff „Minispiele“ nicht mehr hören, bzw. lesen kann. In Pflanzen gegen Zombies hat man sich jedoch wirklich viel Mühe damit gegeben und die Grundthematik des Spiels geschickt variiert. Mal haben euer Widersacher neben ebenfalls Erbsen- oder Nuss-Köpfe und schießen zurück, mal schwimmen kleine Zombie-Fische in einem Aquarium und wollen mit Gehirnen gefüttert werden. Eine Bejeweled-Variante mit Pflanzen gibt es genauso wie ein Minispiel, indem alle Feinde unsichtbar sind. Wem das immer noch nicht reicht, der darf sich seinem Zen-Garten widmen. In diesem komplett Stress freien Spielmodus werden kleine Samen bewässert, gedüngt und mit Musik verwöhnt, bis aus ihnen komplette Pflanzen geworden sind. Diese lassen sich entweder verkaufen oder spenden euch Münzen. Diese erhaltet ihr übrigens auch immer wieder während des Spiels, wodurch sich eure Shoppingtouren beim ollen Dave finanzieren lassen. Der Survival-Modus sorgt übrigens im wahrsten Sinne des Wortes dann sogar für endlosen Spielspaß.

Die Steuerung ist dabei gut gelungen und geht flüssig von der Hand. Eines der Highlights im Game ist jedoch die Optik. Während sich eure Sonnenblumen mit einem dicken Grinsen im Gesicht fröhlich im Takt wiegen, verlieren die arm drein schauenden Zombies unter dem Beschuss eurer Pflanzen erst die Arme, bevor ihnen der Kopf vom Leib rollt und sie in die Knie sinken. Die Animationen der Charaktere sind dabei wirklich witzig und man könnte fast Mitleid mit den dahin siechenden Untoten bekommen. Etliche kleine Gags, die insgesamt sehr liebevoll gestaltete Optik sowie die in sich absolut stimmige Präsentation runden zusammen mit den gelungenen Soundeffekten den technischen Eindruck des Games optimal ab. Dazu passt auch das humorvoll und mit viel Aufwand erstellte Lexikon, in dem jede Pflanze und jeder Zombie noch einmal genauer und vor allen Dingen mit einem witzigen Text vorgestellt wird.

Fazit

Wer mit dem Genre Tower Defense etwas anfangen kann, ist bei Pflanzen gegen Zombies goldrichtig. Mit viel Liebe zum Details verteidigt man sein Hirn gegen die Untoten und ist dabei nicht nur fasziniert von den viele verschiedenen Pflanzen und Gegnern, sondern auch von den Spielmodi, die man sich seitens PopCap Games hat einfallen lassen. Die einwandfreie technische Präsentation, der immense Umfang sowie die fesselnde Spielidee sorgen dafür, dass ich hier ganz klar den Button drücke und dem Titel unser Gütesiegel verleihe. Übrigens ist das Spiel auch in einer speziellen Web-Version kostenlos online spielbar.

2 Kommentare zu „Im Test: Pflanzen gegen Zombies (Xbox 360)“

  1. Hab das Spiel auch stunden-, nein tagelang am PC gezockt.
    Das ganze Game wird mit viel Humor präsentiert, es gibt etliche Anspielungen und das Lexikon ist sowieso geil.

    Der Königs-Modus ist sowieso Survival-Endless. Hier kann man seine ganzen Taktiken mal wirklich ausprobieren, ohne dass das Level schon zu Ende ist.

  2. Die Güteklasse A hat das Spiel aber mal so was von verdient! Ich habe es auf dem PC schon mehrmals komplett durchgezockt und auch auf dem iPhone konnte ich nicht widerstehen. Allerdings musste ich feststehen, dass die Touchsteuerung auch gut funktioniert, dass allerdings nichts über die Maussteuerung mit PC geht. Plants VS. Zombies ist für mich ein wirkliches Games-Highlight und das bisher beste Tower-Defense-Spiel! KAUFEN!! 😉

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